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Sunday, February 19, 2012

Sunday, February 19, 2012 2:04 am by M. in , ,    No comments
Some articles and reviews about the European premiere of  the opera Wuthering Heights by Carlisle Floyd in Freiberg:
MDR presents the production and a gallery of pictures (Credits: Detlev Müller):
Kleinere Theater zeigten oft viel mehr Entdeckerfreude als die großen Häuser, sagt Antje Müller vom Verlag Boosey&Hawkes auf der Pressekonferenz vor der Premiere zu Carlisle Floyds Oper "Wuthering Heights" – "Sturmhöhe". Recht hat sie! (...) Nun also "Wuthering Heights", eine US-Amerikanische Oper aus den späten 1950er-Jahren nach dem Roman von Emily Brontë (1818–1848). Die Engländerin schildert darin eine verhängnisvolle Liebesgeschichte: Zwei Familien gehen daran zugrunde, dass die leidenschaftliche Catherine und ihr Jugendfreund Heathcliff zwar in untrennbarer Liebe miteinander verbunden sind, doch sie aus Leichtsinn und er aus Rache aber einen jeweils anderen heiraten.
Bislang war dem Werk (1958 uraufgeführt an der Santa Fe Opera) der Sprung über den Atlantik nicht geglückt. Insofern waren die Freiberg/Döbelner Theaterleute gut beraten,  sich das Recht der europäischen Erstaufführung zu sichern. Das hat sich gelohnt! Denn Carlisle Floyds Musik nimmt den Hörer durch eine ganz eigene Handschrift ein und das, obwohl der Komponist darin viele Stilrichtungen und Einflüsse seiner Zeit verarbeitet hat. Puccini, Korngold, Mahler, Britten, Kurt Weill, Filmmusik-Elemente – alles das lässt sich beim Hören seiner Oper assoziieren. Dass es dann doch kein "Who is who" der Musikgeschichte wird, spricht für die Qualität der Floydschen Musik.
Bei "Wuthering Heights", seiner zweiten und zugleich seiner Lieblingsoper, hat Floyd nicht nur komponiert, sondern auch das Textbuch geschrieben. Er verwendete nur den ersten Teil der umfangreichen Romanvorlage für seine Oper, formte daraus eine überraschend dichte, dramaturgisch-schlüssige Bild-Abfolge. Der Komponist Floyd setzte diese Vorlage in facettenreiche, gut funktionierende, ja packende Theatermusik um. (Translation)
The composer has a message to the audience and performers of his opera.

Freie Presse reviews the production:
Freiberg. Das Mittelsächsische Theater hat sich die Ehre wie den Erfolg der europäischen Erstaufführung einer Oper aus Amerika ganz und gar selbst verdient. "Sturmhöhe", im Original "Wuthering Heights", ging am Sonnabend erstmals über die Freiberger Bühne und hinterließ nicht zuletzt das Rätsel, wieso diese Oper dem europäischen Publikum seit ihrer Uraufführung 1958 in den USA mehr als fünfzig Jahre vorenthalten wurde.
Der musikalische Chef des Hauses, Jan-Michael Horstmann, hat die Partitur des Komponisten Carlisle Floyd schon vor Jahren in die Hände bekommen, und er rätselte nicht. Ihn überzeugte das Stück. Aber er wartete auf die nötigen Voraussetzungen für eine Inszenierung in Freiberg. Das betrifft aus seiner Sicht vor allem die Darsteller der beiden Hauptrollen - und die Premiere gibt ihm recht: Mit Lilia Milek und Guido Kunze hat Horstmann seine Idealbesetzung gefunden.
Mit der Regisseurin Judica Semler und dem Ausstatter Tilo Staudte hat Freibergs Generalmusikdirektor ohnehin seinen bewährten Stab auf der Kommandobrücke, und ihr Kurs geht seit vielen Jahren auf die Suche nach Wiederentdeckung selten oder auch gar nicht mehr aufgeführter Werke. Die Oper "Wuthering Heights" indes konnte wirklich nur in den Dunkelbereich des Vergessens geraten sein, wenn sie von der Unmenge europäischer Opernbühnen bislang ignoriert wurde.
"Wuthering Heights" ist publikumswirksam, Carlisle Floyd hat aus einem altenglischen Romanstoff das Libretto selbst zusammengestellt. Er verzichtet nicht auf das Erzählerische, verdichtet aber alles auf das Drama der großen unerfüllten Liebe der beiden Protagonisten. Er holte aus dem Buch heraus, was er für seine Musik brauchte. Das geht nicht immer bruchlos, und seine Musik andererseits passt sich an, sie illustriert die szenischen Vorgänge, die sich um die großen Szenen der beiden Liebenden abspielen.
Das Paar hat indes alles, was große Oper ausmacht: Gefühlsreichtum, Leidenschaft, Poesie. Und das in fortwährender stimmlich-darstellerischer Hochspannung. Ja, Horstmann ist zu glauben, auf die Milek musste man warten. Sie hat das, was Catherine, diese junge Frau auf der Bühne, braucht - die dramatische Leidenschaft der Stimme.
Der Komponist weicht ausnahmsweise ab vom bewährten Muster der Opernpaarung. Nicht großer Sopran plus heldenhafter Tenor, sondern der dunklere Charakter einer Baritonstimme, der von Guido Kunze, muss hier als Heathcliff tatsächlich einen extremen Charakterwandel vorführen. Milek und Kunze, Catherine und Heathcliff - sie durchleben die Stürme in ihrem Inneren, jene rauen Storms der englischen Hochebenen.
Floyd greift zu allem, was in der Oper bewährt und brauchbar ist, das strömende Melos der Naturschilderung, gelegentlich aus dem Quell englischer und amerikanischer Folklore, manchmal ist die Farbigkeit einer Filmmusik hörbar, bis zu Anklängen des italienischen Belcanto. Und starkes Pathos, vor allem in den Orchesterballungen. Kein einheitlicher "Stil" zwar, aber der Bühne dienend. Eine Chorszene macht musikalisch wie spielerisch viel von sich her: Die Leute aus der Umgebung sind zusammen gekommen und erörtern das Gerücht der Rückkehr Heathcliffs, bis er tatsächlich in der Runde auftaucht - die Musik baut eine spannungsvolle Stimmung auf.
Hier bewährt sich die Personenführung der Regisseurin, der Chor ist mit der Musik ständig in Bewegung, dem Publikum wird also auch fürs Auge allerhand geboten, bis zu den Kostümen. Ansonsten ist die Bühnenausstattung von verblüffender Einfachheit, ja, Kargheit, die dem Leben in dieser abgeschiedenen Einöde entspricht. Alles auf der Drehbühne ist schräg, wie es die wirklichen Verhältnisse hier sind.
Alle sind wie eingepfercht in diesen Lebenskreis: Die lebenskluge Nelly, Haushälterin bei Catherine, das ist eine ausdrucksvolle Rolle auch, Zsuzsanna Kakuk singt und spielt sie ebenbürtig. Ein blasses Paar aus der Nachbarschaft: Susanne Engelhardt ist von der Rolle her so angelegt, Alec Otto ist es auch sängerisch und darstellerisch. Der Beifall war stark und lang, diese Ausgrabung ist die lohnende Entdeckung einer amerikanischen Oper. (Reinhold Lindner) (Translation)
Another review can be read on Opera Gazet.

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